Wie Anziehung, und damit auch Liebe, funktioniert, ist für viele ein Buch mit sieben fest verschlossenen Siegeln. Doch wenn man weiß, wie man es öffnet, lässt es sich ganz gut lesen. Lasst uns also hineinschauen.

Anziehung: Wir lieben, was uns bekannt ist

Sicher kennst du auch so jemanden: Eigentlich ist er oder sie total lieb, gerät aber immer wieder an Menschen, die ihm oder ihr in deinen Augen nicht gut tun. Doch egal, wie oft man mit ihnen redet, sie scheinen es einfach nicht kapieren zu wollen.

Die Chancen stehen dabei gut, dass sie sich immer wieder „Solche“ aussuchen, weil sie diese Partner:innen eben kennen, weil sie ihnen familiär sind. Menschen etwa, die mit suchtkranken Eltern aufgewachsen sind, suchen sich oft solche Partner:innen aus, die ebenfalls Suchtprobleme haben. Dasselbe gilt auch für Gewalt- und Missbrauchsopfer. Umgekehrt können uns aber auch sichere Bindungen anziehen. Wenn uns unser Gegenüber etwa an positive Eigenschaften erinnert, die wir bereits kennen, kann es gut sein, dass das auf uns attraktiv wirkt. Denn: Uns zieht das an, was wir kennen!

Achtsamkeit und Anziehungskraft

Viel läuft da schon in den ersten Momenten einer Begegnung ab. Der Volksmund liegt da ganz richtig, wenn er sagt, dass der erste Eindruck zählt. Was der Volksmund aber verschweigt ist, dass dabei ein oft unbewusstes Programm abgespielt wird, um unser Gegenüber einzuordnen.

Und es sind gleich eine ganze Reihe an Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Dazu gehören etwa die Gesichtsform, Stimmlage oder Attraktivität, aber auch der wahrgenommene allgemeine emotionale Zustand. Und das geht dann so schnell, dass wir es fast nicht mitbekommen. Denn es dauert nicht einmal 7 Sekunden, bis sich der erste Eindruck geformt hat. Menschen neigen dann dazu, sich an diesem Eindruck festzuhalten. Und dann kann es schnell zu Vorurteilen kommen, die vielleicht gar nicht gerechtfertigt sind. Auf der anderen Seite besteht die Möglichkeit, dass wir an einem Idealbild festhalten, das vielleicht gar nicht der Realität entspricht. Umso wichtiger ist es, sich diese Vorgänge bewusst zu machen.

Dazu hilft es, bei der nächsten Begegnung kurz innezuhalten und zu beobachten, was passiert. Stelle dir folgende Fragen: In welcher Schublade landet dein Gegenüber? Dann überlege: Kommen dir Gesten, Aussehen oder auch die Stimme vielleicht bekannt vor? Wenn ja, in welchem Zusammenhang?

Solche Übungen können unter Umständen helfen, Vorurteile abzubauen und sich mit seinem Unbewussten etwas bekannter zu machen.

Übrigens: Die Prozesse der Einordnung sind nicht so schwarz-weiß, wie sie sich vielleicht im ersten Moment anhören. Unser Gehirn sucht nicht nach Klonen von uns, sondern nach einer gesunden Mischung. Menschen mit einem sicheren Bindungsstil suchen eine Mischung aus Sicherheit und Geborgenheit auf der einen und Neuem und Aufregendem auf der anderen Seite.

Du gerätst immer wieder an Menschen, die dir nicht gut tun und würdest das gerne ändern? Lass uns drüber sprechen. Buche eine Session mit einer/einem unserer Coaches in unserer App!