Seit Jahrhunderten ist die Monogamie die erwartete Norm für unsere romantischen Beziehungen, aber ist sie wirklich die einzige Option? Heutzutage ziehen mehr Paare nicht-monogame Formen des Zusammenlebens und offene Beziehungen in Betracht.
Was ist Monogamie?
Monogamie ist die Dynamik, eine sexuelle Beziehung mit einem einzigen Partner oder einer einzigen sexuellen Beziehung zur gleichen Zeit zu haben.
Für Leonie und Tom bedeutet das, eine liebevolle Beziehung zu führen und mit ihrem Hund Rocko zusammenzuleben. In letzter Zeit haben Leonie und ihr Partner darüber gesprochen, ihre Beziehung zu öffnen. Aber Leonie ist nicht ganz wohl bei der Sache. Sie fragt sich Dinge wie: Was bedeutet es, dass wir eine gemeinsame Freundin wollen? Was werden die Leute denken?
Leonie sitzt im Schneidersitz auf ihrem Sofa und wartet auf das Telefonat mit ihrem Beziehungscoach Mollie. Die ganze Woche war sie schon nervös gewesen, und gerade als sie in ihre Gedanken abdriftete, spürte Leonie das Telefon vibrieren.
Mollie: "Hallo Leo, wie geht's dir? Was gibt's Neues seit unserem letzten Gespräch?"
Leonie: "Weißt du noch, wie ich dir vor ein paar Wochen erzählt habe, dass ich meine Sexualität erforschen will? Ich wollte schon länger mit anderen Menschen außer Tom zusammen sein, aber ich wollte nicht die Liebe und Geborgenheit opfern, die ich mit Tom habe. Er bedeutet mir alles. Gleichzeitig sind wir seit fünf Jahren zusammen und wir wollen in unserer Beziehung weiter wachsen.
Als ich letzte Woche mit ihm darüber gesprochen habe, war er super begeistert von der Idee, eine dritte Person mit ins Boot zu holen. Aber irgendwie hat mich seine Reaktion dann doch überrascht und ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, ob es seltsam ist, dass wir eine nicht-monogame Beziehung wollen?
Für mich geht es bei der Öffnung unserer Beziehung um das Experimentieren, nicht um Unzufriedenheit. Wie du weißt, habe ich vor ein paar Jahren erkannt, dass ich bisexuell bin, aber ich war noch nie mit einer Frau zusammen. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht ehrlich zu mir selbst bin was meine Wünsche angeht. Ich habe Tom gesagt, dass ich die Sicherheit unserer Beziehung gerne nutzen würde, um neue Wege zu gehen. Er hat dann auch zugegeben, dass er gerne neue Partner in unsere Dynamik einladen würde. Doch das war dann seltsam - als er das sagte, fühlte ich mich unsicher. Bin ich ihm nicht genug? Totale Doppelmoral. Aber klar, ich kann ihn verstehen. Ich kann zwar nicht für ihn sprechen, aber seien wir mal ehrlich: Ich war die zweite Frau, mit der er je zusammen war.
Wenn man das alles bedenkt: Wir haben fantastischen Sex. Wir haben eine solide Verbindung. Wir sind beste Freunde. Ist es nicht Wahnsinn, da etwas anderes zu wollen?"
Mollie: "Es gibt mehr als nur einen Weg, um eine gesunde Beziehung zu führen. Eine Studie der University of Utah, der York University und der Western University hat herausgefunden, dass einvernehmliche Nicht-Monogamie eine gesunde Option ist und dass diejenigen, die einvernehmliche Nicht-Monogamie praktizieren, eine höhere sexuelle Zufriedenheit aufweisen.
Es gibt viele Alternativen von monogamen Beziehungen. Zum Beispiel:
Swingen: Das bedeutet, dass sich Paare mit anderen Paaren treffen und einvernehmlich die Sexualpartner wechseln.
Monogamie mit Ausnahmen: In dieser Situation ist ein Paar in erster Linie monogam, setzt sich aber selbst Grenzen, welche anderen nicht-monogamen Handlungen oder Beziehungen erlaubt sind.
Polyamorie: Diese Option ist offener und erlaubt mehrere Partner und sexuelle Handlungen mit dem Wissen und Einverständnis aller Beteiligten.
Der Punkt ist doch der: Egal, welche Art von Beziehung du aufbaust, der Schlüssel ist Zustimmung und Kommunikation. Bei offenen Beziehungen ist das besonders wichtig, weil sie zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen, so die Forschung von Prof. Ronald Rogge von der Universität von Rochester.
Ihr müsst euch beide darüber im Klaren sein, was ihr wollt und warum ihr das wollt, bevor ihr euch auf diese neue Dynamik einlasst. Ihr müsst dazu in der Lage sein, Klare Grenzen zu setzen.
Außerdem: Nur weil ihr etwas ausprobiert, heißt das nicht, dass ihr eure Meinung nicht wieder ändern könnt."
Leonie: "Das klingt zwar toll, aber das wird die Leute nicht davon abhalten, über uns zu urteilen. Sie werden annehmen, dass wir in einer dysfunktionalen Beziehung sind. Vielleicht sollten wir uns heimlich eine Freundin suchen? Ach, ich weiß nicht. Ich will nicht, dass es so aussieht, als ob wir etwas Unmoralisches tun würden.
Vielleicht sollten wir unsere Beziehung auch einfach lassen wie sie ist. Ich will nicht riskieren, dass unsere Beziehung kaputt geht. Wir haben etwas wirklich Gutes! Was ist, wenn ich einfach nur egoistisch bin?"
Mollie: "Wenn eure Beziehung wirklich solide und gesund ist, dann werdet ihr in der Lage sein, jede Herausforderung zu lösen, die auf euch zukommt.
Ja, es gibt Vorurteile gegenüber nicht-traditionellen Beziehungen. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Welt um das Paar herum aufgebaut ist, wie Simon(e) van Saarloos in ihrem Buch "Playing Monogamy" beschreibt. Wenn die Menschen Single sind, denken sie, dass sie in einer Paarbeziehung sein sollten, und wenn sie andere Menschen in Ihre Beziehung einladen, denken die Leute, dass sie denken, etwas retten zu müssen.
Die Realität ist, dass jede Beziehung einzigartig ist. Und: Solange die Kommunikation funktioniert und gegenseitiges Einverständnis vorhanden ist, sind viele Arrangements möglich.
Wie wäre es, wenn ihr euch überlegt, ganz kleine Schritte zu gehen?
Öffnet eure Beziehung für eine einzige Gelegenheit und besprecht dann, wie es für euch war.
Besprecht, wie es sich angefühlt hat und welche Unsicherheiten das Experiment bei euch ausgelöst hat.
Erklärt euch gegenseitig, was für jeden von euch funktioniert hat. Hat das Experiment die Bedürfnisse erfüllt, die ihr hattet? Würdet ihr es wieder tun? Wenn ja: Würdet ihr es genauso wieder machen oder vielleicht anders?
Indem ihr immer wieder nachhakt, könnt ihr jedes Mal ein Stück weiter gehen und langsam die richtige Dynamik für eure Bedürfnisse finden."
Leonie: "Das ist ein guter Rat. Ich werde mit Tom sprechen, um zu sehen, was er denkt!"
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