Liebe & Beziehung

Händchen halten und die Macht der interpersonellen Synchronisation

Händchen halten hilft bei interpersoneller Kommunikation. Der Herzschlag und Atemrhythmus synchronisiert sich und kann helfen, Schmerzen zu lindern.

Phillip Horch

Interpersonelle Synchronisation sorgt dafür, dass sich Herzschlag und Atemrhythmus von Menschen angleichen. Doch wie es aussieht, hilft sie auch bei Schmerzen.

Eine der frühesten Kindheitserinnerungen von Marla ist es, wie sie nach der Hand ihrer Mutter greift, als sie gemeinsam in der anbrechenden Nacht auf dem Nachhauseweg sind. Sie kann sich nicht daran erinnern, wo sie vorher waren, noch welcher Tag es war, von ihrem Alter ganz zu schweigen. Sie weiß noch, dass sie vorher geweint hatte, vermutlich war sie hingefallen. Doch auch das weiß sie nicht mehr genau. Es ist das Gefühl, das sie bekommen hatte, als sie die Hand ihrer Mutter ergriff, das ihr geblieben ist. Der Schmerz des Sturzes war verschwunden, was blieb war eine wohlige Decke aus Sicherheit, die sich in ihr ausbreitete.

Interpersonelle Synchronisation: Uralte Kraft neu entdeckt

Auch heute noch, knapp 20 Jahre später, greift Marla instinktiv nach der Hand einer nahestehenden Person, um sich zu beruhigen. Und auch wenn sie sich schlecht fühlt, wenn sie mit Kopfschmerzen im Bett liegt, hält sie die Hand ihrer Partnerin und merkt: Die Schmerzen werden dadurch ein bisschen gelindert.

Was beim Händchen halten passiert, nennt sich in der Forschung interpersonelle Synchronisation. Eine Studie von Koben et al. (2017) hat herausgefunden, dass sich bei Paaren, die sich die Hand halten, der Herzschlag und der Atemrhythmus angleicht. Und das mit verblüffenden Folgen. In den Versuchen wurde deutlich, dass das Händchen halten sogar Schmerzen lindern kann. So hat ein auftretender Schmerz bei einem Partner die Gleichzeitigkeit von Herzschlag und Atemrhytmus zwar unterbrochen. Sobald sich die beiden jedoch wieder die Hände gereicht hatten, synchronisierten sie sich wieder – und der Schmerz verschwand!

Für diesen analgetischen (schmerzlindernden) Effekt der interpersonellen Synchronisation hält eine andere Studie von Pavel Goldstein et al. zwei Erklärungen für möglich. Die eine geht davon aus, dass sich durch die interpersonelle Synchronisation Gehirne miteinander koppeln; sie „klicken“ also. Der- oder diejenige mit den Schmerzen fühlt sich dadurch verstanden, Belohnungsmechanismen springen an und die Schmerzen werden ein bisschen leichter zu ertragen. Die andere Erklärung wäre, dass wir Menschen, mit denen wir zusammen sind, auf körperlicher Ebene spiegeln. Durch die Berührung zeigen und fühlen wir also Mit-Leid. Der Volksmund ruft es schon lange: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“!

Das gilt freilich nicht nur für Paare, viel eher steht das Mitgefühl, die Empathie im Mittelpunkt. Und je stärker dieses „Reinfühlen“ in andere Menschen ist, umso stärker ist die schmerzlindernde Wirkung der Berührung.

Wenn es also mal wieder wehtut bei euren Geliebten: Nehmt euch ein Herz und greift eine Hand!

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