Was ist Liebe eigentlich, und wie unterscheidet sie sich vom Verliebt sein?
Svenja ist frisch verliebt. Sie fühlt sich, als ob sie endlich den Mann fürs Leben gefunden hat. Sie strahlt den ganzen Tag und erzählt jedem, wie glücklich sie ist. Markus hier, Markus da - das ganze Leben ist für sie eine große rosa Wolke, die aussieht wie ein Blumenstrauß aus Regenbogen.
Tatsächlich empfinden die meisten von uns die Verliebtheit genau wie Svenja.
Was da in unserem Körper passiert, ist zunächst einmal Biochemie: Er reagiert auf Verliebtheit wie auf Todesgefahr, auf Angst oder im Drogenrausch. Das ist auf Dauer nicht tragbar.
- Totaler Rausch ⬆️ Dopamin, Endorphin und Adrenalin.
- Sinkende Ausgeglichenheit und innere Ruhe ⬇️ Serotonin.
Jeder Sommer muss irgendwann dem Herbst weichen. Svenja und Markus sind inzwischen seit fast 4 Monaten unzertrennbar. Und so langsam fragt sich Svenja, ob Markus wirklich der Richtige ist. Dieses Kribbeln ist weg, ständig lässt er den Klodeckel oben und der Sex ist auch nicht mehr so leidenschaftlich. Das Gefühl der Verliebtheit ist einfach nicht mehr da.
Was ist da los?
Svenjas Reaktion ist überlebensnotwendig. Denn die Verliebtheit muss zwangsläufig nachlassen, da sie auf Dauer für den Körper gefährlich ist.
Adrenalin ist der Stoff, der dem Körper die Verliebtheit signalisiert, aber eben auch die Gefahr. Der Körper muss diesen Ausnahmezustand beruhigen, um gesund und lange leben zu können.
- Endorphin- und Adrenalinjunkies könnten nun den Zeitpunkt sehen, die Beziehung zu beenden. Die Schmetterlingsjagd geht weiter.
- Die Beziehungslangstreckler freuen sich über diesen Zeitpunkt, weil sie spüren, dass nun die Liebe beginnt.
Liebe = Geborgenheit und gemeinsame Zufriedenheit ❤️
Die Liebe ist ein Gefühl von Ankunft und Sicherheit. Es fühlt sich nicht mehr alles fremd, aufregend und neu an, sondern routiniert und sicher. Dieser Zustand ist angenehm, beruhigend und bestärkend.
- Die innere Ruhe setzt ein ⬆️ Serotonin, Dopamin und Oxytocin.
- Die Euphorie lässt nach ⬇️ Endorphin und Adrenalin.
Was für dich wichtig ist, muss jede(r) für sich selbst wissen. Was jedoch sicher ist: Die Verliebtheit kann nicht länger als ein paar Monate halten, sonst wird es gefährlich. Wer sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden will und kann, kann es helfen, einen anderen Blick auf die Beziehung zu werfen. Bevor Svenja nun alles hinwirft, kann sie sich fragen:
- Wie fühle ich mich, wenn ich mit Markus zusammen bin?
- Werden meine Bedürfnisse in dieser Beziehung erfüllt?
- Kann ich ich selbst sein?